Um ehrlich zu sein, hat es mich besonders nach Australien gezogen. Das Land war mir einfach zu groß, zu flach und zu weit von daheim entfernt. Trotzdem muss ich jetzt gestehen, dass ich doch gespannt bin, was uns dort erwarten wird.
Vor unserem Flug nach Australien haben wir uns schon über eine Unterkunft in Darwin schlau gemacht. Heutzutage gibt es für fast alles eine Facebook Gruppe, um schnell an nützliche Informationen zu kommen. Das gilt natürlich auch für Australien. Wir stoßen dort auf einen Artikel von zwei Reisenden, denen in einem der Hostels in Darwin das komplette Gepäck gestohlen wurde. Damit uns nicht das Selbe passiert, fragen wir daher nach dem Namen der Unterkunft. Daraufhin meldet sich ein Australier und bietet uns an bei ihm kostenlos zu bleiben, bis wir unsere Motorräder vom Hafen abholen können. Dave ist ebenfalls Motorradfahrer und besitzt ein schönes Grundstück etwas außerhalb von Darwin in Palmerston. Wir nehmen seine Einladung natürlich gerne an.
Als wir in Darwin landen ist es bereits dunkel, jedoch erst ungefähr 6 Uhr abends. Wir haben uns vorher nicht groß über unseren Ankunftsort informiert und erwarten eigentlich eine Millionen Stadt. Darwin gleicht jedoch eher einem Kaff.
Bei der Einreise sind wir etwas aufgeregt, wegen der Falschangabe bei unserem Visaantrag, weshalb wir letztendlich, im Gegensatz zu Mike, keinen Gesundheitsnachweis erbringen mussten. Mike kann mit seinem britischen Pass die elektronischen Einreiseautomaten benutzen. Unsere Reisepässe mag der Automat aber leider nicht, was bedeutet, dass wir uns ganz normal mit den Einreise-Beamten unterhalten müssen. Obwohl die gute Dame zwar die ganzen Stempel in unseren Pässen sehen kann, stellt sie zum Glück keine Fragen bezüglich unserer Reisevorgeschichte. Erleichtert stehen wir daher auch schon kurze Zeit später auf australischem Boden und Mike hat erst recht einen Grund einen hohen Blutdruck zu haben, weil er 500$ für den blöden Gesundheitsnachweis hinblättern musste.
Es ist noch nicht einmal 20 Uhr als wir aus dem Flughafengebäude kommen und die Stadt scheint zu schlafen, Die normalen Busse in die Stadt haben bereits den Betrieb eingestellt und es gibt nur noch sehr teure Shuttlebusse. Da wir sowieso nicht in die Stadt müssen, versuchen Miriam und ich herauszufinden, ob noch öffentliche Verkehrsmittel zu Dave nach Palmerston verfügbar sind. Mike will dagegen ins Stadtzentrum und entschließt sich für den teuren Shuttlebus.
Wir verlassen letztendlich das Flughafengelände zu Fuß, laufen durch einen kleinen Wald und kommen an einen kleinen Park, der direkt an diesen angrenzt. Weil zu dieser Zeit keine Busse mehr unterwegs sind, laufen wir auf einer gemähten Wiese eine paar Meter am Waldrand entlang und stellen dort einfach unser Zelt auf. Was sollen wir auch sonst machen? Alles ist geschlossen und eigentlich auch keiner mehr auf den Straßen.
Die Nacht ist sehr ruhig und wir werden erst wach, nachdem ein paar Jogger und ein Parkpflege Team auftauchen, die sich um den Rasen kümmern. Zum Glück scheint es niemanden zu interessieren, dass zwei doofe Touristen dort ein Zelt aufgeschlagen haben. Schon in den ersten Stunden in Australien fallen einem die vielen Tiere überall auf. Selbst hier in der bevölkerten Gegend sind unglaublich viele exotische Vogelarten unterwegs. Wahrscheinlich war das früher auch mal so in Südostasien, bis sie dort alles abgeknallt und gefressen haben.
Wir nehmen die öffentlichen Busse und stehen einige Zeit später dann auch schon auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Palmerston, wo uns Dave sogar abholt.
Wir nehmen die öffentlichen Busse und stehen einige Zeit später dann auch schon auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Palmerston, wo uns Dave sogar abholt.
Dave ist richtiger Aussie, wie sich die Australier gerne selbst nennen. Das ist nicht zu verwechseln mit Ossi, obwohl diesem "Slang" zu lauschen, mindestens genau so amüsant ist. Er versucht zwar möglichst gut verständliches Englisch mit uns zu sprechen, aber sobald Besuch vorbeikommt, wird es sehr lustig und schwierig dem Gespräch zu folgen. Am ehesten kann man noch die Worte "Fuck" und "Cunt" verstehen. Die müssen offensichtlich in jedem Satz mindestens einmal vorkommen. Der Rest ist dann ein extrem verschwurbelter Kauderwelsch und benötigt alle Aufmerksamkeit, sobald man der Unterhaltung etwas folgen will. Auch wenn man manchmal nichts versteht, muss man bei so viel "Fuck" und "Cunt" regelmäßig grinsen und ungläubig den Kopf schütteln.
Wir verbringen fast zwei Wochen bei Dave, bis wir schließlich unsere Mopeds abholen können. In dieser Zeit haben wir oft das Haus ganz für uns alleine. Schon außergewöhnlich, dass er völlig fremde Leute zu sich nach Hause einlädt, ohne uns jemals zuvor gesehen zu haben. Umso mehr wundern wir uns noch, dass wir abends immer alles akribisch abschließen müssen, damit nachts niemand etwas klauen kann.
Dave restauriert gerade ein altes Auto und ich helfe ihm während dieser Zeit oft dabei. Er zeigt uns auch etwas die Gegend, aber wirklich viel zu tun gibt es in Darwin nicht. Ich nutze die Zeit um ein paar Ersatzteile für unsere Motorräder zu bestellen und wir entscheiden uns auch unser Hilleberg Zelt gegen ein viel leichteres und kleineres MSR Zelt zu tauschen. Wir misten noch ein paar andere Dinge aus, welche wir in den 1,5 Jahren kaum benutzt haben und schicken das Ganze als Paket zurück nach Hause.
Als es endlich soweit ist, dass wir unsere Mopeds abholen können, sind wir doch etwas aufgeregt, ob bei der Quarantäne alles glatt gehen wird. Wir beschließen zum Hafen zu trampen, da es keine öffentlichen Verkehrsmittel dort hin gibt. Die Chance, dass jemand genau in unsere Richtung fährt, ist allerdings zuerst ziemlich aussichtslos. Wir machen uns daher eigentlich nicht viel Hoffnung und rechnen damit, ein paar Kilometer laufen zu müssen. Nach ca. 10 Minuten hält aber schon das erste Auto an und der nette Herr fährt uns tatsächlich den ganzen Weg zum Lagerhaus von Bollore, obwohl das schon lange nicht mehr auf seinem Weg liegt.
Dort müssen wir eine halbe Stunde warten bis die Quarantäne Leute kommen, um unsere Motorräder zu begutachten. Entgegen unserer Erwartung sind die Beiden ziemlich entspannt und freundlich. Schon beim ersten Anblick sind sie sichtlich zufrieden und wir werden gelobt, dass wir unsere Mopeds sehr gut gesäubert haben. Sie schauen nicht mal mehr unter die Verkleidung, sondern geben sich mit Fotos unserer Putzaktion in Dili zufrieden, welche zeigen, dass wir die Motorräder fast komplett zerlegt haben. Nach ca. einer halben Stunde sind beide Mopeds und das komplette Gepäck bereits abgefertigt. Mike kommt kurz darauf auch dazu und ist wenig später ebenfalls erfolgreich durch die Quarantäne.
Die Rechnung von Bollore Australien ist danach allerdings nicht so schön. Sie weigern sich die Sendung nur als eine Sendung zu behandeln, obwohl alle drei Motorräder in einem Container gekommen sind und die Sendung nur auf Mike's Namen läuft. Pro Motorrad sind dann noch über 60€ Assistenzgebühr bei der Quarantäne berechnet, obwohl die Arschgeige gar nicht dabei stand, sondern mit Mike telefoniert hat. Die bekommen wir dann schließlich nicht berechnet, als wir anmerken, dass das wohl ein schlechter Scherz sein soll. Am Ende sitzt man aber doch am kürzeren Hebel und muss einfach den Großteil der Kosten hinnehmen. Wir wussten schon aus Berichten im Internet, welche Summe ungefähr auf uns zukommt. Wenn man allerdings die Liste mit den unverschämten Gebühren vor sich hat, wird man darüber trotzdem ziemlich verärgert.
Bevor wir das Lagerhaus verlassen, verabschieden wir uns entgültig von Mike, nachdem wir über drei Monate meistens zusammen unterwegs waren. Er fliegt zurück nach England, um erst ein paar Wochen später wieder seine Reise fortzusetzen. Zurück bei Dave geben wir den Mopeds einen Öl- und Kühlflüssigkeits-Wechsel. Miriams Motorrad bekommt auch noch das Gabelöl erneuert.
Ich will vor unserer Abfahrt unbedingt noch das Ventilspiel überprüfen lassen. Da ich keine Fühlerlehre dabei habe, konntaktiere ich einen Motorrad Service in der Nähe und der nette Herr erlaubt uns in seiner Werkstatt den Motor soweit selbst vorzubereiten, dass er nur noch kurz nachmessen muss. Die Ventile sind nach fast 60000 km immer noch völlig in Ordnung.
Wir sind bereit Darwin zu verlassen, doch sind uns bis ganz zuletzt noch nicht sicher, in welche Richtung wir eigentlich fahren sollen. Wir haben bereits ziemlich viele Leute gefragt. Die Einen sagen die kurze Strecke an die Ostküste sei besser, während die Anderen meinen, wenn man mehr Natur und viel weniger Menschen haben will, dann definitiv an die Westküste. Unser Endziel steht allerdings schon fest. Es ist Brisbane an der Ostküste.
Trotz der viel weiteren Strecke, entscheiden wir uns zunächst an die Westküste zu fahren und werden damit Australien quasi fast einmal umrunden. Unser Visum ist immerhin 6 Monate gültig und wir haben wenig Lust auf große Menschenmassen.
Tags darauf fahren wir deshalb nach Westen zum Litchfield Nationalpark. Im Hauptteil des Parks ist es noch relativ voll und der Campingplatz am Abend ist ziemlich gut besucht. Wir bekommen nur noch einen Zeltplatz direkt neben einem Schild, welches darauf hinweist, dass man im nahe gelegenen Fluss nicht schwimmen soll, da man von Salzwasserkrokodilen gefressen wird. Das fängt ja spitze an - Australien's Image, dass der Kontinent voller tötlicher Wildtiere ist, scheint also doch nicht ganz so weit hergeholt zu sein? Uns wird auch ziemlich schnell erklärt, dass die Situation mit den Salzwasserkrokodilen in ganz Nordaustralien maximal ernst zu nehmen ist. Das bedeutet niemals schwimmen gehen, niemals zu nah an Gewässern zelten und am besten nicht mehrmals zur gleichen Stelle an ein Gewässer gehen, falls man dort unbedingt hingehen muss. Der komplette Nationalpark ist auch mit Schildern versehen, die darauf hinweisen. Als es dunkel wird fliegen hunderte riesige Flughunde auf Futtersuche. Man kann sie weit über eine Stunde beobachten, wie sie in den Sonnenuntergang fliegen.
Am nächsten Morgen beschließen wir die touristischen Wasserfälle auszulassen und stattdessen lieber offroad Richtung Süden zu fahren. Es war sowieso ziemlich trocken und wir haben daher an den Wasserfällen nicht viel verpasst.
Über den ganzen Nationalpark verteilt findet man gigantische Termitenbehausungen, welche haushoch überall herumstehen. In manchen Orten sind es ganze Ansammlungen mit Hunderten davon. Unsere Straße nach Süden ist schön abwechslungsreich. Wir haben kleine Flussdurchquerungen (zum Glück ohne Krokodile), Abschnitte mit sehr tiefem Sand und manchmal geht es fast querfeldein über karge Ebenen voller Termitenbehausungen hinweg. Auf der kompletten Strecke treffen wir höchstens drei Autos. Wir haben die australische Wildnis jetzt definitiv erreicht, aber wo sind die ganzen Kängurus von denen die Einheimischen alle reden? Nicht nur, dass wir sie natürlich unbedingt sehen wollen - wir wurden auch unzählige Male gewarnt nicht bei Nacht und in der Dämmerung zu fahren. Für Motorradfahrer sind Kängurus die gefährlichsten Wildtiere in Australien, da sie oft völlig unberechenbar auf die Straße springen.
Nachdem wir den Litchfield Nationalpark wieder verlassen haben, rollen wir weiter nach Katherine. Wir suchen dort am Stadtrand ein Platz für unser Zelt und finden einen geeigneten Ort auf einer Art Offroad Rennstrecke im Gebüsch. Und plötzlich sind sie überall - dutzende Kängurus springen herum und schauen uns neugierig zu. Am nächsten Tag sehen wir, dass sie hier in Katherine eigentlich überall herumhüpfen.
In Katherine gibt es eine Thermalquelle mitten in der Stadt. Wir versprechen uns zwar nicht sehr viel davon, könnten aber durchaus mal wieder eine Dusche gebrauchen. Zu unserer Überraschung ist der Ort wirklich toll. Glasklares blaues Quellwasser fließt dort durch einen kleinen Regenwald und man kann den Strom entlang durch den Wald schwimmen. Das Wasser ist zwar nicht heiß, aber warm genug um längere Zeit darin zu verbringen. Außerdem ist die Außentemperatur sowieso weit über 30°C. Das Ganze ist sogar kostenlos. Leider ist gerade eine Baustelle in der Nähe, sonst wäre der Ort noch viel schöner. Anschließend biegen wir wieder ab nach Westen Richtung Kununurra.
Je weiter man ins australische Outback fährt, desto mehr Aboriginals trifft man. Aboriginals sind die Ureinwohner dieses Kontinents. Obwohl die Kolonialisierung von Australien schon vor über 200 Jahren stattfand, gibt es immer noch viele Probleme. Die Kulturen scheinen einfach zu verschieden zu sein. Die Kriminalitätsrate in den Gegenden mit vielen Aboriginals ist hoch, was vermutlich auch damit zusammenhängt, dass es in deren Kultur kein "dein" und "mein" gab. Dazu kommen auch viele Drogenprobleme, hauptsächlich mit Alkohol. In vielen Gegenden ist er daher auch verboten oder wird sehr streng gehandhabt. Wir wurden auf jeden Fall ausgiebig gewarnt in diesen Gegenden extrem aufzupassen - allerdings ausschließlich von Weißen, was natürlich wieder zu denken gibt.
Das Bild, welches sich einem an diesen Orten offenbart, ist immer das Selbe. Man sieht dort nicht viele Weiße auf der Straße, da es auch ziemlich heiß ist. Im Gegensatz dazu sitzen in den Parks und vor den Supermärkten überall Aboriginals. Bis auf die Ostküste und Südostküste ist das eigentlich in ganz Australien so und das gibt einem doch irgendwie ein komisches Gefühl. Die weißen Australier sind normalerweise sehr kontaktfreudig und man wird eigentlich überall sehr schnell angesprochen. Mit den Einheimischen kommt man hingegen nur selten in Kontakt. Wenn man sie anspricht, sind sie zwar immer freundlich aber auch sichtlich darüber verwundert.
Auf unserem Weg nach Kununurra müssen wir schließlich auf halber Strecke bei Timber Creek einen Platz zum Schlafen finden. Schon etwas vor dem Örtchen macht ein großes Schild sofort klar, dass zelten nicht erlaubt ist. Wir kehren daher um und versuchen vor dem Schild einen geeigneten Platz zu finden. Damit wir Internet Empfang haben, wollen wir allerdings auch nicht zu weit von dem Städtchen entfernt sein. Ein schrottiges Auto biegt vor uns in eine Dreckstraße ein und Miriam beschließt hinterher zu fahren, um die Lokals nach einem Platz für unser Zelt zu fragen. Nach ein paar hundert Metern stehen wir auf einem freien Platz voller leerer Flaschen und Dosen. Dort stehen eine Hand voll Autos und eine große Gruppe Aboriginals mit Bier in den Händen, schaut uns ungläubig an. Mist - das war vielleicht nicht so schlau! Schnell umdrehen und einfach wegrasen ist aber vermutlich auch nicht so cool? Außerdem sind wir sowieso schon eingekreist. Eine nette Begrüßung ist daher wahrscheinlich besser. Wir sagen freundlich hallo und fragen nach einem Platz zum Übernachten. Die Jungs sind glücklicherweise ziemlich cool und einer von ihnen spricht auch ganz verständliches Englisch. "Mann ihr seid die ersten Weißen, die zu unserem Trinkplatz kommen und wisst ihr was? - Ihr habt die richtigen Leute gefunden!". Das sagt er ungefähr ein halbes dutzend Mal, während ich den ganzen Jungs die Hände schüttle. Ein paar Kilometer weiter auf der Hauptstraße sollten wir einen guten Platz finden können. Hier könnten wir nicht bleiben, weil das ihre Community ist. Nachdem ich allen die Hand gereicht habe, drehen wir wieder um und verabschieden uns. Unsere erste richtige Begegnung mit den Einheimischen war doch gar nicht so schlimm? Vielleicht hatten wir aber auch nur Glück, dass wir keine weißen Australier sind? Auf jeden Fall verbringen wir eine geruhsame Nacht ohne Komplikationen.
Tags darauf erreichen wir die Grenze zum Staat Westaustralien. Es gibt dort strenge Auflagen für die Einführung von Lebensmitteln und man muss daher eine richtige Grenzkontrolle durchlaufen. Wir treffen auch eine große Gruppe Deutscher, die uns einladen mit zu einem Campingplatz nach Kununurra zu fahren. Da wir aber zuerst noch zum Lake Argyle wollen, lehnen wir dankend ab.
Lake Argyle ist Australiens größter Stausee und mitten in der Wüste. Das Örtchen selber ist ziemlich touristisch und nichts Besonderes. Wir finden allerdings einen Aussichtsplatz etwas vorher direkt über dem See, welcher sich hervorragend zum Campen eignet. Man kann zwar von dort aus nicht wirklich zum Ufer des Sees gelangen, da der Hang extrem steil zum See hin abbricht, aber auch von weit oben kann man längliche, graue Objekte am Ufer erkennen. Es handelt sich um Süßwasserkrokodile. Angeblich gibt es in diesem See viele tausende davon. Im Vergleich zu Salzwasserkrokodilen sind Süßwasserkrokodile normalerweise nicht aggressiv. Man kann im Lake Argyle daher auch ohne Probleme schwimmen gehen, sofern man nicht aus Versehen auf eines der Krokodile drauftritt. Es ist daher auch besser, wenn man das von einem Boot aus macht.
Zum Frühstück am nächsten Morgen halten wir an einer Tankstelle und treffen die Gruppe Deutscher von der Staatsgrenze wieder. Sie gehen zu einem Ort, wo man Kängurus streicheln kann. Miriam ist blitzschnell überzeugt mitzukommen. Nach einem kurzen Telefonat sind wir auch angemeldet und folgen ihnen zum Ort des Geschehens.
Wir kommen zu einem staubigen Anwesen etwas außerhalb von Kununurra. Da kein Besitzer zu sehen ist und wir anscheinend warten müssen, schauen wir uns etwas um. Große Teile des Grundstückes sind eingezäunt und voller verschiedener Tiere. Plötzlich zischt eine junge Dame etwas unfreundlich, dass wir hier nicht herumlaufen sollen, sondern vor dem Haus warten müssen. Gute Güte - wir sind ja eigentlich noch auf dem Platz vor dem Haus. Die Gute muss sich wohl etwas entspannen. Das kann hier ja heiter werden?
Ein paar Minuten später kommt jedoch die Besitzerin aus dem Haus. Sie sieht aus, als hätte sie noch den Schlafanzug an, hat eine Flasche Bier in der Hand und strahlt über das ganze Gesicht, als sie uns willkommen heißt. Nach einer kurzen Einleitung erfahren wir, dass wir im Kangaroo Haven Sanctuary gelandet sind. Das ist eine Hilfs- und Rettungs-Organisation in Kununurra für einheimische Wildtiere, aber in erster Linie Kängurus.
Sie führt uns ins Haus und wir stehen kurzerhand zwischen Küche und Esszimmer. Ohne große Worte bekommt fast jeder ein kleines Stoffbündel und ein Fläschchen in die Hand gedrückt. Aus jedem Stoff schaut ein winzig kleines Känguru und wartet auf seine Milch. Manche von ihnen haben noch nicht einmal ein richtiges Fell. Das sind die allerkleinsten Kängurus und weil sie noch so klein sind, wird es nachts zu kalt um sie außerhalb des Hauses zu haben.
Nachdem alle Känguru Babys gesättigt sind, gehen wir hinter das Haus wo es noch viel mehr Kängurus gibt. Vor den Gehegen sitzen bestimmt zusätzlich 100 wilde Kängurus und warten ebenso auf Futter. Auch die kennen die Fütterungszeiten ganz genau und wollen sich diese nicht entgehen lassen. Eigentlich ist das Ziel die großen Kängurus wieder frei zu lassen. Einige sind jedoch blind und können daher nicht mehr in die Wildnis geschickt werden. Anderen wiederum gefällt es einfach so gut, dass sie nicht mehr gehen wollen. Daher gibt es neben den zahlreichen Babys auch viele ausgewachsene Kängurus in den Gehegen.
Die Gehege sind nach Arten, Alter und Gesundheitszustand getrennt. Die kleineren Exemplare werden Wallabys genannt und die ganz Großen sind die Red Kangaroos. Manche von ihnen werden so groß wie ein Mensch und sind in der Wildnis nicht gerade ungefährlich. Daher ist es toll, dass man hier im Kangaroo Haven den Tieren ganz nahe kommen kann.
Neben den unzähligen Kängurus gibt es hier auch noch Emus, Gänse, Enten, Bussarde, Papageien und jede Menge andere Vögel. Die meisten von ihnen wurden irgendwo verletzt und aus diesem Grund hier ins Kangaroo Sanctuary gebracht.
Wir verbringen hier über zwei Stunden und Miriam will gar nicht mehr gehen. Als die Besitzerin am Ende fragt, wo wir die Nacht verbringen werden und wir erklären, dass wir irgendwo zelten werden, dürfen wir unser Nachtlager bei ihr im Vorgarten aufschlagen. Miriam sieht sofort ihre Chance am nächsten Morgen nochmals Känguru Babys anfassen zu können. Da sie am nächsten Tag auch Geburtstag hat, passt das ganz gut. Besonders erstaunlich - ich habe sie noch nie so schnell so früh am Morgen aufstehen sehen. Nachdem wir anschließend den Ort verlassen, muss ich ihr allerdings noch viele Male erklären, dass wir keine Känguru Babys mitnehmen können. Ich glaube, sie hat es bis jetzt noch nicht kapiert...
Wir informieren uns bei der Touristeninformation in Kununurra, welcher Strecke wir weiter Richtung Westen folgen sollen. Von hier startet die berüchtigte Gibb River Road, eine fast 700km lange Offroad Straße bis nach Derby. Viele Touristen kommen extra hierher, um diese Straße zu fahren. Eigentlich war das auch unser Plan, es wird uns aber erklärt, dass es gerade extrem trocken ist und wir mit einer Strecke von fast 400km rechnen müssen, wo es ziemlich langweilig werden wird. Die Flüsse für die spannenden Flussdurchquerungen sind ausgetrocknet und auch die Wasserfälle weiter nördlich, sind ohne Wasser nicht besonders spektakulär. Aus diesem Grund entscheiden wir uns nur den ersten Teil bis El Questro zu fahren, um dann wieder umzukehren und zunächst wieder der Hauptstraße nach Süden zu folgen.
Bevor wir das Lagerhaus verlassen, verabschieden wir uns entgültig von Mike, nachdem wir über drei Monate meistens zusammen unterwegs waren. Er fliegt zurück nach England, um erst ein paar Wochen später wieder seine Reise fortzusetzen. Zurück bei Dave geben wir den Mopeds einen Öl- und Kühlflüssigkeits-Wechsel. Miriams Motorrad bekommt auch noch das Gabelöl erneuert.
Ich will vor unserer Abfahrt unbedingt noch das Ventilspiel überprüfen lassen. Da ich keine Fühlerlehre dabei habe, konntaktiere ich einen Motorrad Service in der Nähe und der nette Herr erlaubt uns in seiner Werkstatt den Motor soweit selbst vorzubereiten, dass er nur noch kurz nachmessen muss. Die Ventile sind nach fast 60000 km immer noch völlig in Ordnung.
Wir sind bereit Darwin zu verlassen, doch sind uns bis ganz zuletzt noch nicht sicher, in welche Richtung wir eigentlich fahren sollen. Wir haben bereits ziemlich viele Leute gefragt. Die Einen sagen die kurze Strecke an die Ostküste sei besser, während die Anderen meinen, wenn man mehr Natur und viel weniger Menschen haben will, dann definitiv an die Westküste. Unser Endziel steht allerdings schon fest. Es ist Brisbane an der Ostküste.
Trotz der viel weiteren Strecke, entscheiden wir uns zunächst an die Westküste zu fahren und werden damit Australien quasi fast einmal umrunden. Unser Visum ist immerhin 6 Monate gültig und wir haben wenig Lust auf große Menschenmassen.
Tags darauf fahren wir deshalb nach Westen zum Litchfield Nationalpark. Im Hauptteil des Parks ist es noch relativ voll und der Campingplatz am Abend ist ziemlich gut besucht. Wir bekommen nur noch einen Zeltplatz direkt neben einem Schild, welches darauf hinweist, dass man im nahe gelegenen Fluss nicht schwimmen soll, da man von Salzwasserkrokodilen gefressen wird. Das fängt ja spitze an - Australien's Image, dass der Kontinent voller tötlicher Wildtiere ist, scheint also doch nicht ganz so weit hergeholt zu sein? Uns wird auch ziemlich schnell erklärt, dass die Situation mit den Salzwasserkrokodilen in ganz Nordaustralien maximal ernst zu nehmen ist. Das bedeutet niemals schwimmen gehen, niemals zu nah an Gewässern zelten und am besten nicht mehrmals zur gleichen Stelle an ein Gewässer gehen, falls man dort unbedingt hingehen muss. Der komplette Nationalpark ist auch mit Schildern versehen, die darauf hinweisen. Als es dunkel wird fliegen hunderte riesige Flughunde auf Futtersuche. Man kann sie weit über eine Stunde beobachten, wie sie in den Sonnenuntergang fliegen.
Am nächsten Morgen beschließen wir die touristischen Wasserfälle auszulassen und stattdessen lieber offroad Richtung Süden zu fahren. Es war sowieso ziemlich trocken und wir haben daher an den Wasserfällen nicht viel verpasst.
Über den ganzen Nationalpark verteilt findet man gigantische Termitenbehausungen, welche haushoch überall herumstehen. In manchen Orten sind es ganze Ansammlungen mit Hunderten davon. Unsere Straße nach Süden ist schön abwechslungsreich. Wir haben kleine Flussdurchquerungen (zum Glück ohne Krokodile), Abschnitte mit sehr tiefem Sand und manchmal geht es fast querfeldein über karge Ebenen voller Termitenbehausungen hinweg. Auf der kompletten Strecke treffen wir höchstens drei Autos. Wir haben die australische Wildnis jetzt definitiv erreicht, aber wo sind die ganzen Kängurus von denen die Einheimischen alle reden? Nicht nur, dass wir sie natürlich unbedingt sehen wollen - wir wurden auch unzählige Male gewarnt nicht bei Nacht und in der Dämmerung zu fahren. Für Motorradfahrer sind Kängurus die gefährlichsten Wildtiere in Australien, da sie oft völlig unberechenbar auf die Straße springen.
Nachdem wir den Litchfield Nationalpark wieder verlassen haben, rollen wir weiter nach Katherine. Wir suchen dort am Stadtrand ein Platz für unser Zelt und finden einen geeigneten Ort auf einer Art Offroad Rennstrecke im Gebüsch. Und plötzlich sind sie überall - dutzende Kängurus springen herum und schauen uns neugierig zu. Am nächsten Tag sehen wir, dass sie hier in Katherine eigentlich überall herumhüpfen.
In Katherine gibt es eine Thermalquelle mitten in der Stadt. Wir versprechen uns zwar nicht sehr viel davon, könnten aber durchaus mal wieder eine Dusche gebrauchen. Zu unserer Überraschung ist der Ort wirklich toll. Glasklares blaues Quellwasser fließt dort durch einen kleinen Regenwald und man kann den Strom entlang durch den Wald schwimmen. Das Wasser ist zwar nicht heiß, aber warm genug um längere Zeit darin zu verbringen. Außerdem ist die Außentemperatur sowieso weit über 30°C. Das Ganze ist sogar kostenlos. Leider ist gerade eine Baustelle in der Nähe, sonst wäre der Ort noch viel schöner. Anschließend biegen wir wieder ab nach Westen Richtung Kununurra.
Je weiter man ins australische Outback fährt, desto mehr Aboriginals trifft man. Aboriginals sind die Ureinwohner dieses Kontinents. Obwohl die Kolonialisierung von Australien schon vor über 200 Jahren stattfand, gibt es immer noch viele Probleme. Die Kulturen scheinen einfach zu verschieden zu sein. Die Kriminalitätsrate in den Gegenden mit vielen Aboriginals ist hoch, was vermutlich auch damit zusammenhängt, dass es in deren Kultur kein "dein" und "mein" gab. Dazu kommen auch viele Drogenprobleme, hauptsächlich mit Alkohol. In vielen Gegenden ist er daher auch verboten oder wird sehr streng gehandhabt. Wir wurden auf jeden Fall ausgiebig gewarnt in diesen Gegenden extrem aufzupassen - allerdings ausschließlich von Weißen, was natürlich wieder zu denken gibt.
Das Bild, welches sich einem an diesen Orten offenbart, ist immer das Selbe. Man sieht dort nicht viele Weiße auf der Straße, da es auch ziemlich heiß ist. Im Gegensatz dazu sitzen in den Parks und vor den Supermärkten überall Aboriginals. Bis auf die Ostküste und Südostküste ist das eigentlich in ganz Australien so und das gibt einem doch irgendwie ein komisches Gefühl. Die weißen Australier sind normalerweise sehr kontaktfreudig und man wird eigentlich überall sehr schnell angesprochen. Mit den Einheimischen kommt man hingegen nur selten in Kontakt. Wenn man sie anspricht, sind sie zwar immer freundlich aber auch sichtlich darüber verwundert.
Auf unserem Weg nach Kununurra müssen wir schließlich auf halber Strecke bei Timber Creek einen Platz zum Schlafen finden. Schon etwas vor dem Örtchen macht ein großes Schild sofort klar, dass zelten nicht erlaubt ist. Wir kehren daher um und versuchen vor dem Schild einen geeigneten Platz zu finden. Damit wir Internet Empfang haben, wollen wir allerdings auch nicht zu weit von dem Städtchen entfernt sein. Ein schrottiges Auto biegt vor uns in eine Dreckstraße ein und Miriam beschließt hinterher zu fahren, um die Lokals nach einem Platz für unser Zelt zu fragen. Nach ein paar hundert Metern stehen wir auf einem freien Platz voller leerer Flaschen und Dosen. Dort stehen eine Hand voll Autos und eine große Gruppe Aboriginals mit Bier in den Händen, schaut uns ungläubig an. Mist - das war vielleicht nicht so schlau! Schnell umdrehen und einfach wegrasen ist aber vermutlich auch nicht so cool? Außerdem sind wir sowieso schon eingekreist. Eine nette Begrüßung ist daher wahrscheinlich besser. Wir sagen freundlich hallo und fragen nach einem Platz zum Übernachten. Die Jungs sind glücklicherweise ziemlich cool und einer von ihnen spricht auch ganz verständliches Englisch. "Mann ihr seid die ersten Weißen, die zu unserem Trinkplatz kommen und wisst ihr was? - Ihr habt die richtigen Leute gefunden!". Das sagt er ungefähr ein halbes dutzend Mal, während ich den ganzen Jungs die Hände schüttle. Ein paar Kilometer weiter auf der Hauptstraße sollten wir einen guten Platz finden können. Hier könnten wir nicht bleiben, weil das ihre Community ist. Nachdem ich allen die Hand gereicht habe, drehen wir wieder um und verabschieden uns. Unsere erste richtige Begegnung mit den Einheimischen war doch gar nicht so schlimm? Vielleicht hatten wir aber auch nur Glück, dass wir keine weißen Australier sind? Auf jeden Fall verbringen wir eine geruhsame Nacht ohne Komplikationen.
Tags darauf erreichen wir die Grenze zum Staat Westaustralien. Es gibt dort strenge Auflagen für die Einführung von Lebensmitteln und man muss daher eine richtige Grenzkontrolle durchlaufen. Wir treffen auch eine große Gruppe Deutscher, die uns einladen mit zu einem Campingplatz nach Kununurra zu fahren. Da wir aber zuerst noch zum Lake Argyle wollen, lehnen wir dankend ab.
Lake Argyle ist Australiens größter Stausee und mitten in der Wüste. Das Örtchen selber ist ziemlich touristisch und nichts Besonderes. Wir finden allerdings einen Aussichtsplatz etwas vorher direkt über dem See, welcher sich hervorragend zum Campen eignet. Man kann zwar von dort aus nicht wirklich zum Ufer des Sees gelangen, da der Hang extrem steil zum See hin abbricht, aber auch von weit oben kann man längliche, graue Objekte am Ufer erkennen. Es handelt sich um Süßwasserkrokodile. Angeblich gibt es in diesem See viele tausende davon. Im Vergleich zu Salzwasserkrokodilen sind Süßwasserkrokodile normalerweise nicht aggressiv. Man kann im Lake Argyle daher auch ohne Probleme schwimmen gehen, sofern man nicht aus Versehen auf eines der Krokodile drauftritt. Es ist daher auch besser, wenn man das von einem Boot aus macht.
Zum Frühstück am nächsten Morgen halten wir an einer Tankstelle und treffen die Gruppe Deutscher von der Staatsgrenze wieder. Sie gehen zu einem Ort, wo man Kängurus streicheln kann. Miriam ist blitzschnell überzeugt mitzukommen. Nach einem kurzen Telefonat sind wir auch angemeldet und folgen ihnen zum Ort des Geschehens.
Wir kommen zu einem staubigen Anwesen etwas außerhalb von Kununurra. Da kein Besitzer zu sehen ist und wir anscheinend warten müssen, schauen wir uns etwas um. Große Teile des Grundstückes sind eingezäunt und voller verschiedener Tiere. Plötzlich zischt eine junge Dame etwas unfreundlich, dass wir hier nicht herumlaufen sollen, sondern vor dem Haus warten müssen. Gute Güte - wir sind ja eigentlich noch auf dem Platz vor dem Haus. Die Gute muss sich wohl etwas entspannen. Das kann hier ja heiter werden?
Ein paar Minuten später kommt jedoch die Besitzerin aus dem Haus. Sie sieht aus, als hätte sie noch den Schlafanzug an, hat eine Flasche Bier in der Hand und strahlt über das ganze Gesicht, als sie uns willkommen heißt. Nach einer kurzen Einleitung erfahren wir, dass wir im Kangaroo Haven Sanctuary gelandet sind. Das ist eine Hilfs- und Rettungs-Organisation in Kununurra für einheimische Wildtiere, aber in erster Linie Kängurus.
Sie führt uns ins Haus und wir stehen kurzerhand zwischen Küche und Esszimmer. Ohne große Worte bekommt fast jeder ein kleines Stoffbündel und ein Fläschchen in die Hand gedrückt. Aus jedem Stoff schaut ein winzig kleines Känguru und wartet auf seine Milch. Manche von ihnen haben noch nicht einmal ein richtiges Fell. Das sind die allerkleinsten Kängurus und weil sie noch so klein sind, wird es nachts zu kalt um sie außerhalb des Hauses zu haben.
Nachdem alle Känguru Babys gesättigt sind, gehen wir hinter das Haus wo es noch viel mehr Kängurus gibt. Vor den Gehegen sitzen bestimmt zusätzlich 100 wilde Kängurus und warten ebenso auf Futter. Auch die kennen die Fütterungszeiten ganz genau und wollen sich diese nicht entgehen lassen. Eigentlich ist das Ziel die großen Kängurus wieder frei zu lassen. Einige sind jedoch blind und können daher nicht mehr in die Wildnis geschickt werden. Anderen wiederum gefällt es einfach so gut, dass sie nicht mehr gehen wollen. Daher gibt es neben den zahlreichen Babys auch viele ausgewachsene Kängurus in den Gehegen.
Die Gehege sind nach Arten, Alter und Gesundheitszustand getrennt. Die kleineren Exemplare werden Wallabys genannt und die ganz Großen sind die Red Kangaroos. Manche von ihnen werden so groß wie ein Mensch und sind in der Wildnis nicht gerade ungefährlich. Daher ist es toll, dass man hier im Kangaroo Haven den Tieren ganz nahe kommen kann.
Neben den unzähligen Kängurus gibt es hier auch noch Emus, Gänse, Enten, Bussarde, Papageien und jede Menge andere Vögel. Die meisten von ihnen wurden irgendwo verletzt und aus diesem Grund hier ins Kangaroo Sanctuary gebracht.
Wir verbringen hier über zwei Stunden und Miriam will gar nicht mehr gehen. Als die Besitzerin am Ende fragt, wo wir die Nacht verbringen werden und wir erklären, dass wir irgendwo zelten werden, dürfen wir unser Nachtlager bei ihr im Vorgarten aufschlagen. Miriam sieht sofort ihre Chance am nächsten Morgen nochmals Känguru Babys anfassen zu können. Da sie am nächsten Tag auch Geburtstag hat, passt das ganz gut. Besonders erstaunlich - ich habe sie noch nie so schnell so früh am Morgen aufstehen sehen. Nachdem wir anschließend den Ort verlassen, muss ich ihr allerdings noch viele Male erklären, dass wir keine Känguru Babys mitnehmen können. Ich glaube, sie hat es bis jetzt noch nicht kapiert...
Wir informieren uns bei der Touristeninformation in Kununurra, welcher Strecke wir weiter Richtung Westen folgen sollen. Von hier startet die berüchtigte Gibb River Road, eine fast 700km lange Offroad Straße bis nach Derby. Viele Touristen kommen extra hierher, um diese Straße zu fahren. Eigentlich war das auch unser Plan, es wird uns aber erklärt, dass es gerade extrem trocken ist und wir mit einer Strecke von fast 400km rechnen müssen, wo es ziemlich langweilig werden wird. Die Flüsse für die spannenden Flussdurchquerungen sind ausgetrocknet und auch die Wasserfälle weiter nördlich, sind ohne Wasser nicht besonders spektakulär. Aus diesem Grund entscheiden wir uns nur den ersten Teil bis El Questro zu fahren, um dann wieder umzukehren und zunächst wieder der Hauptstraße nach Süden zu folgen.
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