Die meisten Menschen wissen wahrscheinlich gar nicht genau, wo Brunei eigentlich liegt. Dennoch hat man spätestens seit den letzten Negativ-Schlagzeilen zumindest schon einmal von dem konservativen Königreich gehört. Das Land ist sehr klein und, was ich vorher auch nicht wusste, auch noch zweigeteilt d.h. zwei Teile des Landes sind nicht miteinander verbunden, sondern es liegt wieder ein kleiner Landstrich Malaysia dazwischen. Da in Borneo die Straßenauswahl sehr begrenzt ist, kommt man zwangsläufig durch beide Teile Bruneis hindurch, sobald man in den malaysischen Teil von Ost Borneo fahren will. Oder anders formuliert - man muss zweimal nach Brunei und wieder zweimal nach Malaysia einreisen. Schon beim Gedanken daran stehen einem die Haare zu Berge, doch zum Glück hat sich das Königreich Brunei und Malaysia auf eine vereinfachte Einreise und Zollabwicklung geeinigt. Nachdem man ein Onlineformular für sein Fahrzeug ausgefüllt hat, bekommt man einen Scancode der bei der Ein- und Ausreise nur gescannt wird. Das ist nach wenigen Minuten erledigt und die ganzen Stempel und auszufüllenden Formulare, welche normalerweise anfallen würden, sind damit überflüssig.
In Brunei selbst gibt es für uns eigentlich nicht so wirklich viel zu sehen und hätten wir von den Motorradclubs zuvor keinen Kontakt in Brunei bekommen, wären wir vermutlich einfach nur durchgefahren. So hat uns allerdings Ecom kontaktiert. Sie ist ganz aufgeregt, will uns unbedingt treffen und nimmt einen halben Tag für uns frei. Sie organisiert sogar sofort ein Hotel für uns und besteht darauf, dass wir eine Nacht bleiben. Diese Chance können wir dann natürlich nicht abschlagen.
Leider ist allerdings immer noch Ramadan und im strengen Brunei gibt es auch keine Ausnahmen. Streng genommen kann man schon Ärger bekommen, sobald man während dieser Zeit in der Öffentlichkeit trinkt - und hier ist nicht von Alkohol die Rede. Zu Essen gibt es also bis zum Abend erst einmal nichts und zum Trinken müssen wir uns immer etwas verstecken. Die Straßen in Brunei sind allerdings sehr gut und wir kommen relativ zügig in der Hauptstadt an, wo Ecom auch schon auf uns wartet.
Nachdem wir unser Gepäck ins Hotel gebracht haben, springen wir noch kurz unter die Dusche. Ecom organisiert uns sogar eine Cola, damit wir etwas zu trinken haben. Danach schwingen wir uns auf unsere Motorräder und bekommen eine Führung durch die Hauptstadt. Ecom fährt eine riesige BMW 1200GS, obwohl sie kleiner ist als Miriam. Sie kommt zwar mit den Beinen kaum auf den Boden, scheint aber trotzdem mit der großen Maschine gut zu recht zu kommen.
Wir besuchen die größte und die älteste Moschee des Landes. Als wir einen Blick auf den Königspalast werfen wollen, dürfen wir dort allerdings nicht anhalten. Wenige Kilometer später wissen wir auch warum - der König kehrt in den Palast zurück und kommt uns mit Garde auf der Straße entgegen. Ecom teilt uns schnell mit kräftig zu winken. Alle Einheimischen machen das in Brunei so und obwohl die Scheiben des königlichen Wagens nicht einsehbar sind, ist Ecom sicher, dass er uns auch zugewunken hat.
Nach einigen weiteren Schlenkern durch die Stadt führt Ecom uns zum Haus ihrer Eltern. Aufgrund von Ramadan ist diesen Abend ein spezielles Festessen mit der ganzen Familie geplant - und eine islamische Familie ist sehr groß! Das ganze gleicht eher einer Hochzeit ohne Brautpaar mit ca. 80 Leuten. Überall laufen die Frauen emsig umher und bereiten das Essen vor. Die Männer halten in einem separaten Raum eine Art Andacht für die verstorbenen Familienmitglieder und wir sitzen gemeinsam auf einer Couch und werden in traditioneller Tracht gekleidet.
Es wird immer voller als die Sonne langsam untergeht. Traditionell sind die Tische nach Geschlechter getrennt. Daher sitzt Miriam mit den ganzen Frauen zusammen und Mike und ich nehmen bei den Männern Platz. Alle sind außerordentlich freundlich und wundern sich seltsamerweise kaum, dass drei Ausländer mit an den Tischen sitzen. Sogar ein ganz kleines Mädchen erzählt uns stolz, dass sie dieses Jahr freiwillig beschlossen hat zum ersten Mal zu fasten. Sie sieht, wie auch alle anderen, ziemlich hungrig aus. Und - als ob das noch nicht schlimm genug wäre - füllen alle bereits schon ihre Teller und sitzen ungeduldig davor, während sie auf das Radio warten, welches offiziell verkündet, dass die Sonne untergegangen ist. Dann dürfen alle endlich anfangen zu speisen.
Das ganze Festmahl ist relativ kurzweilig und als mich einige Frauen zu sich an den Tisch rufen, um eine lokale Spezialität zu probieren, löst sich die Familie auch schon wieder langsam auf. Wir unterhalten uns noch etwas, machen ein paar Fotos und fahren schließlich wieder zurück zum Hotel. Ein paar Motorradfahrer von Ecoms Biker Club kommen noch vorbei und wir sitzen noch ein wenig zusammen. Sie sprechen alle gutes Englisch und die Unterhaltung ist sehr interessant.
Es wird immer voller als die Sonne langsam untergeht. Traditionell sind die Tische nach Geschlechter getrennt. Daher sitzt Miriam mit den ganzen Frauen zusammen und Mike und ich nehmen bei den Männern Platz. Alle sind außerordentlich freundlich und wundern sich seltsamerweise kaum, dass drei Ausländer mit an den Tischen sitzen. Sogar ein ganz kleines Mädchen erzählt uns stolz, dass sie dieses Jahr freiwillig beschlossen hat zum ersten Mal zu fasten. Sie sieht, wie auch alle anderen, ziemlich hungrig aus. Und - als ob das noch nicht schlimm genug wäre - füllen alle bereits schon ihre Teller und sitzen ungeduldig davor, während sie auf das Radio warten, welches offiziell verkündet, dass die Sonne untergegangen ist. Dann dürfen alle endlich anfangen zu speisen.
Das ganze Festmahl ist relativ kurzweilig und als mich einige Frauen zu sich an den Tisch rufen, um eine lokale Spezialität zu probieren, löst sich die Familie auch schon wieder langsam auf. Wir unterhalten uns noch etwas, machen ein paar Fotos und fahren schließlich wieder zurück zum Hotel. Ein paar Motorradfahrer von Ecoms Biker Club kommen noch vorbei und wir sitzen noch ein wenig zusammen. Sie sprechen alle gutes Englisch und die Unterhaltung ist sehr interessant.
Am nächsten Tag verabschieden wir uns und fahren weiter bis nach Ost Borneo. Das Hotel dürfen wir natürlich wieder einmal nicht selbst bezahlen. Auch hier in Brunei hatten wir Glück, dass wir aufgrund der großen Gastfreundschaft eingeladen wurden. Ansonsten hätten wir von diesem kleinen Land wohl nichts mitbekommen und eine weitere wunderbare Erfahrung verpasst.
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